Die Zeit der Wilderei ist vorbei

Der Ranger, der der Safari-Gruppe den Weg weist, steckt in einer olivgrünen Uniform und hält mit seinem Funkgerät Kontakt zu einigen Kollegen, die sich an diesem Tag schon viel früher auf den Weg gemacht haben, um die Gorilla-Familie am Berg aufzuspüren. Es handelt sich dabei um sogenannte habituierte Tiere, also jene, die sich an den Besuch ihrer menschlichen Fast-Artgenossen gewöhnt haben und sich durch den Kontakt in ihrem Lebensrhythmus nicht irritieren lassen. Zum Glück gehört die Zeit der Wilderei der Vergangenheit an, denn in Uganda hat man längst erkannt, dass mit diesen Gorilla-Safaris Geld in harter Währung zu verdienen ist.
Wie die steinerne Statue eines Buddhas

Der Weg führt fast immer nur bergauf und der Pfad ist rutschig. Doch die Szenerie könnte Rudyard Kiplings berühmten Dschungelbuch entnommen sein, auch wenn dessen Erzählungen im indischen Urwald spielten. In den Gipfeln der Bäume kreischen ein paar Meerkatzen und schrecken damit Nektarvögel bei ihrer Suche nach Nahrung auf. Ein umgestürzter Baum dient als Brücke über einen klaren Bach. Mit der Machete bahnt sich der Ranger eine Gasse durch die grüne Wand aus Bambus und riesigen Farnen, ehe sich der Wald lichtet und ein Knacken die Nähe der Berggorillas verheisst. Die Gruppe der grössten Primaten auf unserem Erdball gibt sich genüsslich ihrem Frühstück hin. Nur der Anführer, ein betagter gewaltiger Silberrücken, schaut hinüber zu den Ankömmlingen. Fast regungslos - wie eine steinerne Buddha-Statue.
Gelassenheit und tiefe braune Augen

Wer sich einer Safari zu den Gorillas in Uganda oder Ruanda angeschlossen hat, der wird noch lange von dieser Begegnung schwärmen, von dem nahezu lautlosen Dasein dieser Tiere, ihrer kaum glaublichen Gelassenheit und von den tiefen und braunen Augen, mit denen sie die Besucher aus einer anderen Welt betrachten. Wäre die natürliche Umgebung der Berggorillas in dieser Region Afrikas nicht derart üppig und abgeschieden von den schädlichen Einflüssen der Umwelt, müsste man sich ernsthaft Sorgen um den Fortbestand dieser Kreaturen machen. Doch sie stehen unter Schutz und Zählungen haben ergeben, dass ihre Zahl von Jahr zu Jahr wächst. Nach einer Stunde ist die Zeit der Visite vorbei - der Ranger ist da unnachgiebig, denn die sanften Riesen des Urwald sollen in ihrem Refugium nun wieder frei sein von jeglicher Störung von aussen. Die Gewöhnung der Tiere an die Menschen vollzog sich behutsam Schritt für Schritt. Und so soll es bleiben - bis in alle Ewigkeit.
Welt der Schimpansen und tropischer Vögel

Zehn Nationalparks gibt es in Uganda und sie sind ausnahmslos interessant und besuchenswert. Der Queen Elizabeth Nationalpark mit seinen zahlreichen Flusspferden im Kazinga Kanal. Der Kibale Forest-Nationalpark mit unzähligen Schimpansen und einer schillernden Welt exotischer Vögel und der romantische Lake Membu. Das Land profitiert mit seinem Reichtum an Tieren auch von deren Wanderrouten und vor allem von der nationalen Befriedung nach einem verheerenden Bürgerkrieg. Umweltschützer in Uganda betreiben die Wiedereinführung ausgerotteter Tierarten. Pferdeantilopen und Nashörner sollen künftig in der hügeligen Landschaft des Urwald wieder eine Heimat finden. Werfen Sie auch einen Blick auf unsere Angebote für Uganda Rundreisen.